Kickers Sindelfingen ziehen sich offiziell zurück

"Hiermit gebe ich bekannt, dass die SG Kickers Sindelfingen in Gestalt der beiden Stammvereine Stuttgarter Kickers Handball e.V. und VfL Sindelfingen 1862 e.V. die Mannschaft der Bundesligen Frauen mit sofortiger Wirkung vom Spielbetrieb zurückgezogen hat", so Berndt Dugall, Vorsitzender der Handball-Bundesliga Frauen (HBF).

Pressemitteilung HBF

Die SG Kickers-Sindelfingen wird damit als erster Absteiger aus der 1. Bundesliga gewertet. Die Liga wird den Spielbetrieb mit elf Mannschaften durchführen, der jeweilige Gegner der SG Kickers-Sindelfingen ist spielfrei. Zur Deckung der Kosten anderer Vereine, zum Beispiel durch entfallene Heimspiele, wird die hinterlegte Bürgschaft in Anspruch genommen. "Ich kann nur mein Bedauern über diese Entwicklung zum Ausdruck bringen", so Dugall.

Die Gesellschafter der verantwortlichen GmbH haben einen Insolvenzantrag beim zuständigen Amtsgericht gestellt. "Hintergrund des Insolvenzantrags ist, dass laut Pressemeldungen aktuell Unterlagen aus den Jahren 2008/09 und 2009/10 aufgetaucht sind, denen entnommen werden muss, dass in diesem Zeitraum in erheblichem Umfang verdeckte Lohnzahlungen - d.h. ohne Abführung von Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen - geleistet wurden", erläutert Berndt Dugall die Hintergründe des Rückzugs.

Auch bei den Verantwortlichen der HBVF waren, so Dugall, bei der Prüfung der Lizenzunterlagen für die Saison 2009/10 im Zusammenhang mit den nachgewiesenen Lohnzahlungen erhebliche Zweifel an deren Richtigkeit entstanden. Diese wurden jedoch durch Vorlage entsprechender Verträge und Abgabe einschlägiger Erklärungen sowohl durch den seinerzeit verantwortlichen Geschäftsführer der HSM als auch den Geschäftsführer des hinter dieser stehenden Vereins VfL Sindelfingen zurückgewiesen und formal "ausgeräumt". Der Vorsitzende der HBF abschließend: "Die Aufdeckung der jetzt festgestellten Unregelmäßigkeiten wäre auch im Rahmen eines noch strengeren Lizenzverfahrens uns als Verband nicht möglich gewesen."